Die Schlangenarzneien
Kriechtiere
Constantin Hering, Hersteller und erster Prüfer von Lachesis muta, veröffentlichte vor über 100 Jahren eine interessante synthetische Arzneimittellehre aller geprüften Schlangenmittel. Dort waren z.B. die Gemütssymptome aller Schlangen gemeinsam aufgeführt und hinter dem einzelnen Symptom verzeichnete er, welche Schlange das jeweilige Symptom hervorbrachte. Er ging also sehr stark von gemeinsamen Charakteristika der Schlangen aus und nutze die synthetische Materia Medica zur Differenzialdiagnose.
Die vorgestellten Fälle in diesem Seminar zeigen, wie sinnvoll dieses Vorgehen ist. Man sieht deutlich die Gemeinsamkeiten und wiederkehrenden Themen in den verschiedenen Fällen. So haben die prägenden Lebenserfahrungen oft etwas mit „Kriechen müssen" zu tun, weil z.B. übermächtige Eltern keine Freiheiten erlauben. Genauso oft findet man eine gewisse Gespaltenheit, die sich bei wichtigen Lebensentscheidungen findet. Aber man sieht auch die spezifischen, eigentümlichen Schwerpunkte der einzelnen Schlangenarzneien. Zum Beispiel im Konflikt. Da möchte Lachesis die Situation meistern, während Elaps sich grübelnd in die Ecke verzieht und hofft, dass jemand Anderes entscheidet. Naja dagegen hält die Umstände schnell für aussichtslos, unabänderlich und resigniert.Ziel des Seminars ist, die Gemeinsamkeiten der Schlangen und die charakteristischen Unterschiede herauszuarbeiten, um sie in der Praxis sicher verschreiben zu können.
Fälle und Arzneimittelbild zu:- Lachesis muta
- Naja triputians
- Elaps corralinus
- Crotalus cascavella
- Crotalus horridus
- Cenchris contortrix
- Boa constrictor
- Vipera